Jana Holz und Philip Koch halten am 12./13. November 2021 Vorträge auf 18. NGU-Tagung „Sozial-ökologische Transformation im Kapitalozän: Herausforderungen und Widersprüche“

Jana Holz und Philip Koch stellen aktuelle Arbeiten auf der Tagung der Nachwuchsgruppe der Sektion Umweltsoziologie an der Europa Universität Flensburg vom 12.-13. November vor. Unter dem Titel „Widersprüchliche Naturverhältnisse in der Bioökonomie – Zwischen Nachhaltigkeitsansprüchen
und Wachstumsversprechen“ diskutieren sie die europäische Bioökonomiepolitik und die forstwirtschaftliche Bioökonomie in Finnland. Das Programm der Konferenz ist hier einsehbar: https://ngumweltsoziologie.wordpress.com/

„Die Vertretung ökologischer Interessen in der Sozialpolitik: Konflikt- oder Kooperationspotential in einer Transformation zur Nachhaltigkeit?“ – Neue Publikation von Martin Fritz et al.

Bohnenberger, Katharina / Fritz, Martin / Mundt, Ingmar / Riousset, Pauline (2021): Die Vertretung ökologischer Interessen in der Sozialpolitik: Konflikt- oder Kooperationspotential in einer Transformation zur Nachhaltigkeit?. In: Zeitschrift für Sozialreform 67/2, 89-121. https://doi.org/10.1515/zsr-2021-0004


Abstract

Zu einer vorbeugenden Sozialpolitik gehören ein Klima- und Umweltschutz, der umweltbedingte soziale Risiken vermeidet. Dieser Beitrag arbeitet in einer qualitativen Dokumentenanalyse heraus, in welchem Maße Gewerkschaften sowie Wohlfahrtsverbände in Deutschland zwischen 2012 und 2020 sozial-ökologische Ansätze aufgriffen haben. Der theoretische Rahmen basiert dabei auf einer bedürfnistheoretischen Perspektive und fünf interessensorientierten Erklärungsansätzen: 1) die Heterogenität der Interessen innerhalb und zwischen Gewerkschaften sowie Wohlfahrtsverbänden, 2) das Auftreten neuer, globaler Umweltprobleme, 3) eine korporatistische Konfliktlösung durch Produktionswachstum; sowie zwei inhaltliche Verengungen: 4) die Fokussierung auf Erwerbsarbeit und Ausblendung des ökologischen Fußabdrucks von Arbeitsplätzen sowie 5) das Ignorieren des Einflusses aktueller Arbeitsbedingungen auf die Realisierbarkeit ökologischer Lebensweisen. Wir beobachten eine eingeschränkte, ambivalente, jedoch zunehmende Integration sozialökologischer Belange in den Aktivitäten der Interessenvertretungen, die sich in verschiedenen Themenbereichen strukturell unterscheidet. In einem Ausblick diskutieren wir drei mögliche Strategien für die Weiterentwicklung sozialpolitischer Interessenvertretungen angesichts zunehmender ökologischer Herausforderungen.


Auf Anfrage stellt Dr. Martin Fritz auch gern ein Preprint des Beitrags zur Verfügung.

Lilian Pungas präsentiert Buchbeitrag auf der „Second Baltic Conference on the Environmental Humanities and Social Sciences“, 1.-2. November 2021

Lilian Pungas nimmt mit Bianka Plüschke-Altof am 1. und 2. November 2021 auf der „II Second Baltic Conference on the Environmental Humanities and Social Sciences“ teil. Sie stellen dort am 1. November um 16.15 Uhr auf dem Panel „4A Just post-Soviet environments“ die Forschungsergebnisse aus ihrem gemeinsamen Buchkapitel „Same, same but different? The ‘right’ kind of gardening and the negotiation of neoliberal urban governance in the post-socialist city“ vor. Das Kapitel wird Anfang 2022 bei Springer in dem Buch „Contested urban green space and the question of socio-spatial justice in the city“ (Hrsg. Helen Sooväli-Sepping und Bianka Plüschke-Altof) veröffentlicht.

Programm & Registration hier.

Finnisch-Deutsche Forschungskooperation zu sozialen Natur- und Waldbeziehungen: Jana Holz nimmt an Forschungsworkshop teil, 28.-30.10.2021

Jana Holz traf Jaana Laine (Universität Helsinki), Tuulikki Halla und Reetta Karhunkorva (beide Universität Ostfinnland) zu einem dreitägigen interdisziplinären Workshop im Finnischen Waldmuseum Lusto in Punkaharju.

Im Rahmen einer 2019 begonnenen Forschungskooperation und im Anschluss an einen gemeinsamen Online-Workshop zum Thema „Contested Society-Nature-Relations. Forest related Emotions, Practices & Conflicts in Times of Societal Change“ im Mai 2021 sowie einer im September 2021 gestarteten Reihe von Scientific Coffee Sessions, vertiefte der Workshop die Diskussion und den Austausch zwischen ‚flumen‘ und dem Forschungsprojekt ‚Human-Forest Relationship in Societal Change‘.

Mit finanzieller Unterstützung des Finnland-Instituts in Deutschland sowie der institutionellen Förderung durch die Friedrich-Schiller-Universität Jena konnte ein hybrides Workshop-Format erfolgreich umgesetzt werden.

Neun Forschende von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Universität Helsinki, der Universität Ostfinnland und der Universität Jyväskylä diskutierten über laufende Forschungen und die Entwicklung konzeptioneller Modelle zur Mensch-Wald-Beziehung sowie zu sozialen Naturbeziehungen. Die Konzepte werden derzeit angewandt auf qualitative Fallstudien zu beispielsweise forstwirtschaftliche Bioökonomie, nachhaltige Forstwirtschaft in Finnland, Forstwirtschaftsakteuren und Waldbesitzern in Finnland, deutschen Bioenergiedörfern oder dem spanischen Olivensektor.

Weitere Ideen für eine zukünftige Zusammenarbeit gibt es einige: von einem gemeinsamen Buchprojekt bis hin zu einer Ausstellung im Lusto Museum über die Beziehungen zwischen Gesellschaft und Natur und deren Erforschung am Beispiel der Wälder. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht… Der intensive Austausch wurde von der schönen Landschaft der Region Punkaharju und dem Saimaa-See in Ostfinnland umrahmt.

Jana Holz und Lilian Pungas nehmen an der EXALT Konferenz „Concurrent Crises and Sustainable Futures: Global Extractivisms and Alternatives“ vom 25-27. Oktober 2021 teil.

In ihrem Vortrag „Forest for Sale!? ‘Success’ of Extractivist Forestry in Estonia and Finland“ stellen sie am Dienstag, den 26. Oktober 2021, von 14:45-16:00 Uhr in dem ersten Track (Global Extractivisms) ihre vergleichenden Forschungsergebnisse zu einer „extraktivistischen Forstwirtschaft“ vor.

Konferenz-Link: https://www2.helsinki.fi/en/conferences/exalt-2021/exalt-conference-2021

Programm: https://www2.helsinki.fi/en/conferences/exalt-2021/conference-program

Künstlerische Intervention und Diskussion – Sebastian Jung & flumen im Museum Starnberger See am 31.10.2021


Sebastian Jung. Die Pinguine am Starnberger See sind beinahe ausgestorben

– Künstlerische Intervention und Diskussion –

Bild: Sebastian Jung

Einladung zur Eröffnung und zur Diskussion Biomentalitäten

am 31. Oktober 2021

15-17:30 Uhr

im Museum Starnberger See, Possenhofener Str. 5, 82319 Starnberg, www.museum-starnberger-see.de

Sebastian Jung greift in die Dauerpräsentation des Museums ein. Mit Zeichnungen und Skulpturen überlagert er eine sonst unveränderliche Darstellung der regionalen Geschichte. Rund um das letzte erhaltene Boot aus der Prunkflotte der bayerischen Könige, tummeln sich für die Zeit der Intervention stilisierte Pinguine. Damit irritiert der Künstler den gewohnten Blick auf Heimatgeschichte. Der Pinguin drängt sich als neuer Protagonist in den Vordergrund und lenkt den Blick auf das Verhältnis von Kultur und Natur, Zivilisation und Ökologie. Zeitgleich und als Teil des Projekts findet im Starnberger Stadtraum die Plakataktion „Rettet unsere Pinguine“ statt. Das Projekt ist Vorbereitung und Auftakt für die Einzelausstellung von Sebastian Jung im Museum Starnberger See ab Februar 2022.


Programm

15 Uhr | Eröffnung der Intervention

Mit Grußworten von Benjamin Tillig, Leiter Museum Starnberger See & Sophia Pietryga, Kuratorin

15:30 Uhr | BioMentalitäten – eine Diskussion zur Bedeutung unserer Mentalitäten und unserer Naturbeziehungen in Zeiten des Wandels

Mit Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Dipl. Theologe, Dr. phil, geb. 1955, ist Organisations- und Politikberater, Stiftungsexperte, Publizist und Autor von Fachpublikationen in den Bereichen Ethik, Nachhaltige Entwicklung, Corporate Responsibility, ökologische Agrar- und Ernährungskultur sowie Bewusstseins- und Zukunftsforschung.

Prof. Dr. Gabriele Weber-Blaschke, außerplanmäßige Professorin an der Holzforschung München der TU München, ist promovierte Forstwissenschaftlerin der LMU München mit Praxiserfahrung in Forstverwaltungen. Sie habilitierte für das Fachgebiet Ressourcenmanagement an der TU München und leitet dort die Forschungsgruppe Stoffstrommanagement. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Stoffstromanalysen, Ökobilanzierung und Nachhaltigkeitsbewertung nachwachsender Rohstoffe mit Schwerpunkt Holz und Holzprodukte.

Dr. Dennis Eversberg, ist Sozialwissenschaftler und leitet die BMBF-Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss. Vorstellungswelten in modernen bio-kreislaufbasierten Gesellschaften (flumen)“ am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Forschungsthemen sind u.a. Mentalitäts- und Sozialstrukturforschung; Soziologie sozial-ökologischer Bewegungen; soziale Naturbeziehungen; sozial-ökologische Transformationen und Konflikte 

16:30 Uhr | Austausch mit dem Künstler und den Mitwirkenden bei Häppchen und Getränken      


Die künstlerische Intervention und Diskussion sind Teil des Projekts „Bio Bio SUV“, initiiert von Sebastian Jung und der Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss“ der Universität Jena im Zuge des Wissenschaftsjahres 2020/21 – Bioökonomie, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Thema des Projekts sind die mentalen Dimensionen einer Bioökonomie, in der Rohstoffe und Energie statt aus fossilen aus biobasierten Grundstoffen gewonnen werden. Im Mittelpunkt stehen die diesbezüglichen individuellen und gesellschaftlichen Reflexionen unserer Vorstellungswelten, Naturbeziehungen und Handlungsgewohnheiten. Zum Projekt gehört auch ein zehnköpfiger wissenschaftlicher Think Tank.

www.biobiosuv.de

Matthias Schmelzer nahm am 26. Oktober 2021 an der Diskussion“Nach der Wahl – Was bedeutet der Ausgang der Bundestagswahlen für Klimagerechtigkeit?“ teil

Matthias Schmelzer diskutierte am 26. Oktober 2021 auf dem Podium der Konferenz der Visionen „Nach der Wahl – Was bedeutet der Ausgang der Bundestagswahlen für Klimagerechtigkeit?“ mit Ferat Kocak und Sina Reisch.

https://gerechtigkeitjetzt.de/events/nach-der-wahl-was-bedeutet-der-ausgang-der-bundestagswahlen-fuer-klimagerechtigkeit/

Herzlichen Glückwunsch, Gabriela Miranda! DAAD zeichnet flumen-Kollegin und Soziologiestudentin der Universität Jena aus

Wir gratulieren Gabriela Miranda für den diesjährigen Preis des DAAD für ausländische Studierende an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gabriela arbeitete bis Juli 2021 als studentische Assistentin bei flumen.

„Gabriela Miranda wird nicht nur für ihre besonderen akademischen Leistungen ausgezeichnet. Sie engagiert sich auch für andere Studenten und Studentinnen aus dem Ausland sowie für Migrantinnen und Migranten. Im Verein Iberoamerica organisiert sie jährlich stattfindende Kulturfestivals, gibt Spanisch-Sprachkurse und hilft auch bei Behördengängen, Übersetzungen und Fragen der Integration. Seit zwei Jahren arbeitet sie auch im InfoCafé des Internationalen Büros der Friedrich-Schiller-Universität. Miranda kam mit 21 Jahren zunächst als Gaststudentin nach Jena. Da es ihr gut gefiel, blieb sie in Jena und studierte Romanistik und Soziologie. Derzeit absolviert sie den Masterstudiengang Romanische Kulturen in der modernen Welt. Nach ihrem Master-Abschluss will Gabriela Miranda in einem Institut für internationale Zusammenarbeit oder für eine Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeiten. Ob sie dafür nach über neun Jahren in Deutschland in ihre Heimat Bolivien zurückkehrt, lässt sie noch offen. Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ist mit 1.000 Euro dotiert und wird im Rahmen der Immatrikulationsfeier übergeben.“ Meldung vom 21. Oktober 2021 beim MDR Thüringen