Dennis Eversbergs Beitrag zur „Neuverhandlung unserer Beziehungen mit Natur“ beim Wissenschaftjahr 2020/21 Bioökonomie

Auf der Webseite des Wissenschaftsjahrs 2020/21 Bioökonomie werden „Köpfe des Wandels“ vorgestellt. Das sind Expertinnen und Experten, die sich in ihren Tätigkeiten mit dem Wandel hin zu einer biobasierten und ressourcenschonenden Wirtschafts- und Lebensweise beschäftigen und diesbezügliche Chancen und Herausforderungen herausstellen.

Dennis Eversbergs Beitrag geht auf „Die Neuverhandlung unserer Beziehungen mit Natur“ ein und stellt dabei Forschungsfragen von flumen vor.

Die Kernaussagen des Beitrags sind:

  • Wie der Wandel hin zu biobasierten Produktions- und Lebensweisen verläuft, hängt stark von den Mentalitäten – Vorstellungen, Haltungen und Erwartungen – der verschiedenen sozialen Gruppen in der Gesellschaft ab.
  • Die Naturverhältnisse moderner westlicher Gesellschaften sind geprägt von der dauerhaften, praktisch unbegrenzten Verfügbarkeit fossiler Energiequellen und Grundstoffe (Kohle, Öl und Gas).
  • Wenn zukünftig biobasiert gewirtschaftet wird, werden sich auch Mentalitäten wandeln müssen. Dies wird auch mit Konflikten einhergehen. Sozial-ökologische Mentalitätsforschung kann zum Verständnis dieser Auseinandersetzungen beitragen.

Den vollständigen Beitrag können Sie hier lesen.

Martin Fritz zu Gast in der Veranstaltungsreihe „Klimakrise versus Wirtschaftsweise“

In der von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen und von Fridays for Future Erfurt organisierten Veranstaltungsreihe Klimakrise versus Wirtschaftsweise war Martin Fritz am 17. September 2020 eingeladen, einen Vortrag zum Thema „Sozial und ökologisch Wirtschaften. Konzepte und Spielarten von Degrowth“ zu halten und darüber mit Matus Volkmann von Fridays for Future Erfurt sowie Andres Friedrichmeier vom Lesekreis Erfurt zu diskutieren.

Der Vortrag und die Diskussion können über den YouTube Kanal „Erfurter Diskurs“ angeschaut werden. Hier abrufbar.

Mehr zu der Veranstaltungsreihe siehe diesen pdf-Flyer.

Online lecture and discussion: The policy legend of the circular bioeconomy: A biophysical view of the sustainability predicament

Date: Wednesday, October 7, 2020 from 6:00 pm to 8:00 pm

Organiser: BMBF junior research group “Mentalities in flux: imaginaries and social structure in modern circular bio-based societies” at the Institute for Sociology (Friedrich-Schiller University, Jena, Germany)

Speaker: Mario Giampietro (Universitat Autònoma de Barcelona)

Registration (webinar with zoom): https://uni-jena-de.zoom.us/meeting/register/tJAocu-pqz8tHNO2CWBa9AO1iIl6m9p2x5B6

Circular bioeconomy, at a first glance, appears like a magic bullet for a future economic development. Especially policy makers from the EU create a vision and a promise of a circular bioeconomy that would enable sustainable development, a green economy, economic growth and social welfare altogether. This, of course, sounds great and provokes hopes of overcoming the climate crisis and scarcity of resources and, at the same time, going on with economic growth. But: is this realistic? If we think about an economy that is based on renewable biological resources coming from animals, plants and microorganisms and assume that economies should grow as they did before, we have to put the question how sustainable this would be. What are the limits of the economic use of available biological resources? An often-used argument for solving this dilemma is the development of technological solutions and the circular economy, in which waste and side-products will find their way back to economic use and by that reducing the demand on biological resources.

Is that concept scientifically solid? Are we dealing with a dangerous form of sociotechnical imaginary? What exactly does circular bioeconomy for different stakeholders mean? Are policy makers ignoring fundamental assumptions from non-economic sciences that are crucial for the feasibility of a sustainable economic development? How realistic is a sustainable development under a circular and bio-based economy?  And, how would the concept of a circular bioeconomy have to change, if sustainability would serve as a rule for decisions?

Mario Giampietro from the Institute of Environmental Science and Technology at the UAB (Universitat Autònoma de Barcelona) will held a lecture and go into these questions. He will give us an insight on the (biophysical) scientific views and assumption that are connected to the concepts of circular economy, bioeconomy and the growth-paradigm. He will explain why to his opinion, the promise of the circular bioeconomy is a legend and why it could lead to unrealistic hopes and expectations, mismanaged investments and irresponsible future-programs. The audience will have the possibility to discuss various questions with Giampietro and the other participants.

The lecture is part of our workshop It’s the (bio)economy, stupid!
The future of growth and the promise of the bioeconomy


Working Paper Nr. 1 veröffentlicht

Die Nachwuchsgruppe flumen hat die erste Nummer ihrer Working-Paper-Reihe online gestellt. Er kann hier aufgerufen werden.

Dennis Eversberg (2020): Bioökonomie als Einsatz polarisierter sozialer Konflikte? Zur Verteilung sozial-ökologischer Mentalitäten in der deutschen Bevölkerung 2018 und möglichen Unterstützungs- und Widerstandspotentialen gegenüber bio-basierten Transformationen.

Abstract

Dieses Papier entwickelt mit den Daten der Befragung „Umweltbewusstsein in Deutschland 2018“ von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt eine Typologie von elf unterschiedlichen Mustern sozial-ökologischer Einstellungen oder Mentalitäten in der deutschen Bevölkerung und fragt danach, inwiefern die Transformationen von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu einem post-fossilen Modell, die derzeit unter dem Schlagwort der Bioökonomie diskutiert werden, Gegenstand von zunehmenden Spannungen oder Konflikten zwischen sozialen Gruppen mit unterschiedlichen Mentalitäten werden. In einem ersten Schritt werden mit Hilfe einer Faktorenanalyse sechs verschiedene Dimensionen sozial-ökologischer Einstellungen identifiziert, bevor dann im Abgleich der Ergebnisse von drei unterschiedlichen auf diesen Faktoren basierenden Clusteranalysen elf verschiedene Typen von Einstellungsmustern voneinander abgegrenzt und in ihren verschiedenen Varianten beschrieben werden. Mittels Indizes für die kulturelle und ökonomische Kapitalausstattung der Befragten werden diese Einstellungsmuster dann in ihren jeweiligen idealtypischen Verortungen im sozialen Raum nach Bourdieu zueinander ins Verhältnis gesetzt und in ihren wechselseitigen Beziehungen untersucht. Dabei ergibt sich das Gesamtbild einer groben Dreiteilung der Bevölkerung in ein ökosoziales Lager, das ca. ein Drittel der Bevölkerung umfasst und weitreichende Vorstellungen einer postfossilen Transformation nicht nur der Wirtschaft, sondern auch der vorherrschenden Lebensweisen aktiv befürwortet, ein liberal-steigerungsorientiertes Lager von rund 40%, das an Vorstellungen von ökonomischem Wachstum und steigendem Wohlstand festhält und solche Transformationen bislang nicht zu akzeptieren bereit ist, wenn sie diese Ziele in Frage zu stellen drohen, sowie ein autoritär-fossilistisches Lager, das faktisch eine Rückkehr zu überholten Wirtschafts- und Gesellschaftsmodellen des 20. Jahrhunderts anstrebt, die auf bio-basierter Grundlage unmöglich sein wird. Die (noch) eher latente Konfliktkonstellation zwischen diesen drei Lagern am „Vorabend“ der Fridays-for-Future-Proteste wird skizziert, bevor abschließend gefragt wird, welche Vorstellungen einer bioökonomischen Transformation aus Sicht der verschiedenen Mentalitäten und Lager Unterstützung finden, aber auch zu welchen zunehmenden Polarisierungen sie führen könnten.

Dennis Eversberg beim 40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

Der 40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) findet zum Thema „Gesellschaft unter Spannung“ vom 14.-24. September 2020 digital statt.

Im Plenum „Die soziologische Vermessung der ökologischen Krise“ am 16.9.2020 hielt Dennis Eversberg den Beitrag „Spannungsprüfer: Zu einer relationalen Analytik sozial-ökologischer Transformationskonflikte“.

Sodann diskutierte er mit Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft zum Thema „Postwachstumsprojekte im Spannungsfeld von kollektiven und einzelnen Sinnzusammenhängen“.

Der diesjährige Kongress „Gesellschaft unter Spannung“ will derzeitige gesellschaftliche Spannungen, Diagnosen ihrer Um_Ordnung und die damit verbundenen Anforderungen an die Soziologie als Wissenschaft der Gesellschaft in den Mittelpunkt stellen.

Mehr zum Kongress und zum Programm: https://kongress2020.soziologie.de/aktuelles

Unterwegs: Lilian Pungas und Jana Holz in der Feldforschung

Unsere beiden Mitarbeiterinnen und angehenden Doktorandinnen waren in den Sommerwochen 2020 jeweils für ihre zweite Feldforschung in Finnland und Estland unterwegs.


Feldaufenthalt und Interviews in Äänekoski, Mittelfinnland

Für ihr Dissertationsprojekt ist Jana Holz im Spätsommer 2020 erneut nach Finnland gereist. Für zwei Wochen war sie in Äänekoski, einer Industriestadt in Mittelfinnland, unweit der Universitätsstadt Jyväskylä. Für das „flumen“-Projekt untersucht sie Innovationen und Veränderungen in der finnischen Forstwirtschaft, die mit der Bioökonomie verbunden sind, sowie deren sozialstrukturelle Bedeutung für sozial-ökologische Transformationsprozesse. Während dieser Forschungsreise kontzentrierte sich Jana Holz auf die Stadt Äänekoski und die dort ansässige Bioprodukte-Fabrik der finnischen Firma Metsä Group. Die Anlage ist die modernste und effizienteste Zellstofffabrik der Nordhalbkugel und stellt seit der Ankündigung des geplanten Investmentprojektes 2015 einen Meilenstein in der Geschichte der finnischen Forstwirtschaft dar. Neben Zellstoff werden auch andere Bioprodukte wie Kiefernöl, Terpentin und Bioeinergieprodukte produziert. Angegliedert an die Fabrik entsteht ein System aus innovativen, kleineren Anlagen, die verschiedene Biotechnologien um den Zellstoff herum erforschen und ausprobieren. Lokal bringen die zunehmenden Entwicklungen in der bio-basierten Holzwirtschaft in und um Äänekoski vor allem Investitionen in die Infrastruktur, eine prosperierende Wirtschaft auch außerhalb des Metsä-Firmengeländes und Zuversicht für die Zukunft mit sich – allerdings auch einen steigenden Druck auf die regionalen Waldbestände, Gefahren für deren Biodiversität sowie ein erhöhtes Verkehrsaufkommen durch die Zulieferung zur Fabrik. Ein zweischneidiges Schwert, das es wert ist, soziologisch, mit Blick auf die verschiedenen sozialen Gruppen in der Stadt untersucht zu werden.  

In den zwei Wochen in Äänekoski konnte Jana Holz mit zahlreichen lokalen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie Anwohner*innen sprechen. Ziel des Aufenthalts war es, eine genauere Idee davon zu bekommen, wie die lokale Bioökonomisierung, Modernisierung und Intensivierung der Forstwirtschaft die sozial-ökologischen Beziehungen und Strukturen sowie diverse Nutzungspraktiken und Verständnisse von Natur und Wald verändern.


Feldforschung in Narva und Sillamäe, Ostestland

Unsere Mitarbeiterin Lilian Pungas war im August in Ostestland und hat dort zahlreiche Interviews in und um Narva und Sillamäe durchgeführt. Ihre Schwerpunkte waren neben der dortigen Subsistenzlandwirtschaftpraxis dieses mal auch 

  • die Corona Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung
  • Gender-Aspekte
  • Mensch-Natur-Verhältnisse
  • der lokale Ölschiefersektor und 
  • die jetzigen „Just-Transition“-Aushandlungsprozesse

Lilian Pungas untersucht die Subsistenzlandwirtschaft der überwiegend russischen Bewohner*innen Narvas in ihren Datschen, weil diese in den 90er Jahren, nach Zusammenbruch der Sowjetunion, besonders unter den Folgen der Transformation zu leiden hatten. Hohe Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit führten zu Existenzängsten, welchen die Bewohner*innen mit dem Anbau eigener Lebensmittel begegneten. In Bezug auf Mentalitäten findet sich unter der untersuchten Gruppe eine hohe Skepsis gegenüber neoliberalen Wachstumsimperativen. Als Gärtner*innen praktizieren die Bewohner*innen von Narva und Sillamäe bereits einen Aspekt der Bioökonomie.


Neuer Beitrag von Martin Fritz

Im Juli veröffentlichte das Forschungsjournal für Soziale Bewegungen einen Artikel von Martin Fritz und Katharina Bohnenberger unter dem Titel „Sozialpolitik for Future. Wie nachhaltige Sozialpolitik Klimagerechtigkeit schafft“.

Der Link zur Veröffentlichung findet sich hier: https://www.degruyter.com/view/journals/fjsb/33/1/article-p269.xml
(Hinweis: Bei Zugangsproblemen stellen wir interessierten LeserInnen gern ein pdf zur persönlichen Nutzung zur Verfügung)

Zusammenfassung

Klimagerechtigkeit heißt, den Umgang mit den Ursachen, Folgen und Kosten des menschengemachten Klimawandels zu regeln, ohne dabei bestimmte soziale Gruppen zu benachteiligen. Dazu gibt es Vorstellungen von einer gerechten Verteilung und Prinzipien für das richtige Handeln. Aber wie lässt sich Klimagerechtigkeit mit konkreten politischen Maßnahmen erreichen? In diesem Beitrag argumentieren wir, dass eine nachhaltige Sozialpolitik, in der soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz zusammengebracht werden, die dazu nötigen vielfältigen sozialökologischen Maßnahmen und Instrumente zur Verfügung stellt. Wir zeichnen zunächst kurz die Entstehung der Klimagerechtigkeitsbewegung im Kontext der globalen Umweltpolitik nach und diskutieren die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Konzept der nachhaltigen Sozialpolitik. Anschließend unterbreiten wir Vorschläge, wie z. B. durch die Einführung einer sozialökologischen Steuerreform, von Klimasozialversicherungen und anderen Instrumenten nachhaltige Sozialpolitik in der Praxis gestaltet werden kann.

Interdisziplinärer Workshop „It’s the (bio)economy, stupid!“ 7./8. Oktober 2020

Foto: Jan-Peter Kasper

It’s the (bio)economy, stupid!
Die Zukunft des Wachstums und das Versprechen der Bioökonomie

Interdisziplinärer Workshop am 7./8.10.2020, Friedrich-Schiller-Universität Jena


Bericht
Programm
Präsentationen im Workshop

Videos

Mario Giampietro, ICREA Research Professor, Institute of Environmental Science and Technology (ICTA) at the Universitat Autònoma de Barcelona: “The policy legend of the circular bioeconomy: A biophysical view of the sustainability predicament”, Online Vorlesung, 7. Oktober 2020. Moderation: Anne Tittor


Daniela Thrän, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ, 2012-2019 Ratsmitglied des Bioökonomierats: “Bioeconomy’s Contribution to Economic Growth”, Online Keynote, 8. Oktober 2020. Moderation: Dennis Eversberg.


Worum es ging:

Das vorherrschende Narrativ in den laufenden Debatten um die Bioökonomie zeichnet das Bild einer künftigen Wirtschaft, die auf Erneuerbaren Energien und biologischen Ressourcen basiert. Es verspricht modernen Gesellschaften ein “grünes” Wirtschaftswachstum, durch das es möglich werde, eine auf fossilen Rohstoffen und Energieträgern basierende Wirtschaft hinter sich zu lassen und so eine nachhaltige Zukunft aufzubauen.

Doch ist dieses Versprechen eines neuen, biobasierten Zyklus von Wachstum und Kapitalakkumulation erfüllbar? Können auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaften, die gleichzeitig auf bioökonomischen Stoffen und Ressourcen basieren, wirklich nachhaltig und global gerecht gestaltet werden? Ermöglicht die Bioökonomie eine Dekarbonisierung der Wirtschaft sowie die Entkopplung von Ressourcendurchsatz und BIP? Oder würde die Transformation moderner Gesellschaften hin zu postfossilem, biobasiertem Wirtschaften die Überwindung des grenzenlosen Wachstums-Paradigmas voraussetzen?

Während fossil basierte Wirtschaften auf einem stetig wachsenden linearen Durchsatz und einer permanenten Ausweitung der Förderung fossiler Ressourcen aufgebaut sind, fußen biobasierte Wirtschaften auf Stoffen, deren Verfügbarkeit biophysikalischen Grenzen und zyklischen Regenrationsprozessen unterworfen ist und nicht beliebig erweitert und beschleunigt werden kann. Diese Dynamik der Ausweitung der benötigten Energie- und Gütermengen kann in einer auf erneuerbaren Ressourcen beruhenden Wirtschaft nicht ohne weiteres beibehalten werden. Allerdings sind als Folge jedes möglichen Bruchs mit der fossilen Logik des expansiven Abbaus natürlicher Ressourcen wirtschaftliche Krisen und neue Verteilungskonflikte zu erwarten. Andererseits könnte ein Umsteuern zu bio-basiertem Wirtschaften auch Ausgangspunkt für einen grundlegenderen Wandel moderner Gesellschaften sein: die gesellschaftliche Organisation von Lohn- und Care-Arbeit, Konsummuster oder auch die Vorstellungswelten der Menschen könnten neu verhandelt werden, oder zumindest könnte deutlich werden, dass ein Wandel in diesen Feldern nötig ist.

In ganz ähnlicher Weise verkünden politische Akteure und Strategien oftmals, dass die Bioökonomie weitreichende Veränderungen mit sich bringen wird: die Bioökonomiestrategie der EU sagt Europa „rasche, untereinander abgestimmte und nachhaltige Veränderungen seiner Lebensweise und seines Umgangs mit Ressourcen auf allen Ebenen der Gesellschaft und der Wirtschaft“ voraus. Gleichzeitig scheinen die konkreten Handlungen von Schlüsselakteuren aus Politik, Wissenschaft und Industrie auf die Erwartung gestützt zu sein, dass die Bioökonomie es ihnen ermöglichen wird, mit dem business-as-usual fortzufahren und um eine Abwendung vom Wachstumsparadigma herumzukommen.  

Ziel unseres Workshops war es, die Beziehungen zwischen Bioökonomie und Wirtschaftswachstum aus einer multidisziplinären und globalen Perspektive zu diskutieren. Darüber hinaus wollten wir einen Austausch zwischen Debatten zu ökologischen und sozialen Folgen der Bioökonomie sowie den kritischen Debatten um nachhaltiges Wachstum, grünes Wachstum und Degrowth voranbringen.

Neuer Artikel von Lilian Pungas

Zusammenfassung

The doughnut model provides a base for guiding strategies for urgent and radical socio-metabolic transformation that human communities must put into practice to achieve global just sustainability. It visually quantifies existing social reproduction deviations in the chosen units (nations, regions) from the abstract safe and just operating space. This space is defined by boundaries and thresholds of biophysical, socioeconomic, and cultural downscaled and normalized indicator values; based on a principle-theory paradigm of realistically sustainable flourishing of people and planet.

Zum Artikel https://doi.org/10.1016/B978-0-12-409548-9.12143-8

Dennis Eversberg bei der Summer School POLITICS, ONTOLOGIES, ECOLOGIES


Bei der diesjährigen „Summer School – Politics, Ontologies, Ecologies“ vom 29. Juni bis 3. Juli 2020 hielt Dennis Eversberg einen Vortrag zu Degrowth Mentalities, Degrowth Ontologies. Die „Summer School“ ist ein internationales Podium. Sieben Wissenschaftler*innen präsentierten Themen aus der politischen Ökologie und konfligierenden Ontologien in Bezug auf die ökologische Krise. Die Website der „Summer School“ findet sich hier: http://www.poeweb.eu/summer-school/

Die englischsprachige Präsentation zum Vortrag kann hier heruntergeladen werden: