Das Working Paper, No. 215/2023 des Institute for International Political Economy Berlin der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin wurde von Lilian Pungas gemeinsam mit Jana Gebauer und Gerrit von Jorck verfasst.
Abstract
Dieser Artikel verfolgt die Verbindungen zwischen post-sozialistischen Transformationen und der Degrowth-Bewegung nach. Basierend auf einer Reihe von Workshops mit dem Titel „Degrowth Enthusiasm and the Eastern Blues“, die wir in den letzten Jahren organisiert haben, konzentriert sich dieser Artikel auf folgende Fragen: Was können wir aus den Transformationsprozessen sozialistischer Gesellschaften in kapitalistische Gesellschaften lernen? Auf welche Erfahrungen und Praktiken vor und nach diesen Transformationen können potenzielle Degrowth-Gesellschaften aufbauen? Inwieweit können die Erfahrungen der Menschen mit einem alternativen System und seiner Transformation dazu beitragen, ihr Potenzial in einer sozial-ökologischen Transformation zu entfalten und die „Veränderungsmüdigkeit“ zu überwinden? Wir präsentieren Schlüsselerkenntnisse aus unseren Workshops, die wir mit eigenem empirischen Material aus Estland und einer theoretischen Untersuchung der (post-)sozialistischen Wirtschaft kombiniert haben, um sechs Thesen zu formulieren, die wir für eine dekoloniale Degrowth-Debatte als wesentlich erachten.