Studentische Mitarbeiter:innen von flumen im Honours-Programm für forschungsorientierte Studierende aufgenommen

Gäste bei der Eröffnung des Honours-Programms (Moritz Harzbecher und Linda von Faber, 1. Reihe, 5. und 4. v.r.; Foto: Christoph Worsch)

Zwei studentische Mitarbeiter:innen von flumen wurden im Honours-Programm für forschungsorientierte Studierende an der Friedrich-Schiller-Universität Jena aufgenommen. Dabei handelt es sich um eine zunächst einjährige Förderung, um besonders engagierten Studierenden bereits während des Studiums vertiefte Einblicke in Forschungsprozesse zu ermöglichen, ihnen Anteil an der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu geben und sie auf eine wissenschaftliche Karriere vorzubereiten. Gefördert werden Linda von Faber mit Dr. Martin Fritz als Betreuer und dem Thema „Bioenergiedörfer: Wegbereiter in eine postfossile Zukunft?“, bei dem Befragungsdaten von flumen ausgewertet werden sowie Moritz Harzbecher mit Dr. Matthias Schmelzer und Dr. Jörg Oberthür als Mentoren und dem Projekt „Protest gegen Zersiedelung: Ein sozial-ökologischer Transformationskonflikt?“, bei dem Interviews mit Mitgliedern eines gegen Zersiedelung gerichteten Protestbündnisses geführt und vor dem Hintergrund der in flumen entwickelten Forschungsperspektive ausgewertet werden. 

Den Jahrgang 2023 mit den beiden flumen-Preisträger*innen gibt es hier:
https://www.uni-jena.de/wissenschaftliche-karriere/forschungsorientiertes-studium/honours-programm-fuer-forschungsorientierte-studierende/die-honours-studierenden/aufnahmejahrgang-2023

Weitere Informationen zum Förderprogramm gibt es hier: 
https://www.uni-jena.de/honours-programm

Jana Holz, Lilian Pungas und Matthias Schmelzer auf der 9. internationalen Degrowth-Konferenz in Zagreb, 29.08.-02.09.

Jana Holz, Lilian Pungas und Matthias Schmelzer sprechen auf der 9. internationalen Degrowth-Konferenz in Zagreb am 29.08.-02.09.

Session-Übersicht:

Jana Holz

„Beyond fossil extractivism?“ (mit Anna Saave)

Lilian Pungas

„Degrowth Enthusiasm and the Eastern Blues“ (mit Gerrit von Jorck, Jana Gebauer)

„Degrowth from the East“ (mit Thomas Smith, Eva Fraňková, Ottavia Cima)

Matthias Schmelzer

„Degrowing concrete – On the history and future of the world’s most used and most destructive material“

„Planning Beyond Growth: the case for economic democracy within limits“
(mit Elena Hofferberth, Cédric Durand)

„Ecological reparations and degrowth: Towards a convergence of alternatives around world-making after growth“
(mit Tonny Nowshin)

Einladungstext (Englisch)

We invite you to the 9th International Degrowth Conference, which will be held in Zagreb, Croatia from August 29 to September 2, 2023!

Zagreb is a city whose local government is headed by former degrowth conference speakers. By connecting degrowth’s international audience with the realities of a semi-peripheral capital developing new justice and sustainability pathways, the degrowth movement will broaden its scope and affirm its position in the everyday lives of European citizens.  

To maximize networking and impact, the Conference will include a city-wide Degrowth Week alongside its research and activist part. The events and activities will take place at the Zagreb Fair, a valuable space and project from the socialist period which will host all the Conference sessions, the Museum of Contemporary Art, where we will have our opening ceremony, and the Youth Culture Centre „Ribnjak“, situated in one of the city’s most beautiful parks, which will house the festival part. 

The Zagreb conference will feature prominent keynote speakers – Kohei Saito, Roland Ngam, Diana Ürge-Vorsatz, Paul Stubbs, and Karin Doolan – and a couple of hundred scholars from around the world eager to discuss different aspects of a believable degrowth future. 

The day before the Conference opening – on Monday, August 28 – the 4thInternational Assembly of the Degrowth Movement will take place in the Youth Culture Centre “Ribnjak”, with plans to deliberate on the aims and organisation of the degrowth movement (more information here).

The Degrowth Week will include events such as an environmental film festival, a one-day activist-artistic festival, the presentation of the work of a thematic network for low carbon transition cooperation (METAR), and a number of activist/practitioner panels, presentations and workshops.

Since the call for proposals is closed, we invite anyone whose paper/presentation/workshop was accepted to register if they still haven’t (the regular conference fee is available until May 31 – https://odrast.hr/faq/#payment-accepted). If you don’t have a presentation and would still like to attend the conference, we invite you to register as well (https://odrast.hr/faq/#payment-participants) – the number of tickets is limited and will be granted on a first come, first served basis.

The LOC is currently working at full capacity to coordinate the Conference and the Degrowth Week program. After the program has been publish, in June, we will open a call for volunteers. We will be looking for volunteers to work on tasks in preparing the conference (knowledge of Croatian will probably be required), and for volunteers to manage the conference (English will be a must). All volunteers can expect free access to all Conference events. 

Please follow our webpage and social media accounts for more information and Conference news:

https://odrast.hr/
https://www.facebook.com/profile.php?id=100086474586446
https://www.instagram.com/9th_degrowth_conference/
https://twitter.com/9Conference 

We can’t wait to welcome you in Zagreb!

Yours, 

Zagreb LOC

Neue Publikation von Jonathan Friedrich, Jana Holz, Philip Koch, Lilian Pungas, Dennis Eversberg und Jana Zscheischler (2023): Rural bioeconomies in Europe: Socio-ecological conflicts, marginalized people and practices

Der Artikel „Rural bioeconomies in Europe: Socio-ecological conflicts, marginalized people and practices“ wurde von den Flumen-Forscher*innen Jana Holz, Philip Koch, Lilian Pungas und Dennis Eversberg gemeinsam mit den Wissenschaftler*innen Jonathan Friedrich und Jana Zscheischler und im GAIA veröffentlicht. Als transdisziplinäres Journal publiziert GAIA zu ökologischen Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft.

Abstract:

Bioökonomie-Politiken behaupten, zu sozial-ökologischen Transformationen beizutragen und Ungleichheiten zwischen Stadt und Land zu verringern. Anhand von Beispielen aus vier Bioökonomien in ländlichen Gebieten Europas argumentiert der Artikel, dass entgegen dieser Behauptungen solche Politiken bisher bestehende soziale Konflikte nicht entschärft, sondern oft zu Polarisierungstendenzen beigetragen haben. Um diesen proklamierten Zielen gerecht zu werden, müssen Bioökonomie-Forschung und -Politik das Ziel des Wirtschaftswachstums zurückstellen und sich stärker mit umfassenden Betrachtungen sozial-ökologischer Kontexte sowie der Integration der lokalen Bevölkerung und alternativer Praktiken auseinandersetzen.

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Neue Publikation von Jana Holz und Philip Koch (2023): Wie die Bioökonomie versucht nachhaltig zu sein – eine Diskussion am Beispiel der europäischen Bioökonomiepolitik und der finnischen Forstwirtschaft

Der Artikel „Wie die Bioökonomie versucht nachhaltig zu sein – eine Diskussion am Beispiel der europäischen Bioökonomiepolitik und der finnischen Forstwirtschaft“ von Jana Holz und Philip Koch ist Teil des Sammelbands „Dilemmata der Nachhaltigkeit“ von Henkel et al. (2023).

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Neue Publikation von Lilian Pungas (2023): Degrowth Enthusiasm and the Transformation Blues of the East: Reflections on Integrating Post-socialist Transformation Experiences into the Degrowth Discourse

Das Working Paper, No. 215/2023 des Institute for International Political Economy Berlin der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin wurde von Lilian Pungas gemeinsam mit Jana Gebauer und Gerrit von Jorck verfasst.

Abstract

Dieser Artikel verfolgt die Verbindungen zwischen post-sozialistischen Transformationen und der Degrowth-Bewegung nach. Basierend auf einer Reihe von Workshops mit dem Titel „Degrowth Enthusiasm and the Eastern Blues“, die wir in den letzten Jahren organisiert haben, konzentriert sich dieser Artikel auf folgende Fragen: Was können wir aus den Transformationsprozessen sozialistischer Gesellschaften in kapitalistische Gesellschaften lernen? Auf welche Erfahrungen und Praktiken vor und nach diesen Transformationen können potenzielle Degrowth-Gesellschaften aufbauen? Inwieweit können die Erfahrungen der Menschen mit einem alternativen System und seiner Transformation dazu beitragen, ihr Potenzial in einer sozial-ökologischen Transformation zu entfalten und die „Veränderungsmüdigkeit“ zu überwinden? Wir präsentieren Schlüsselerkenntnisse aus unseren Workshops, die wir mit eigenem empirischen Material aus Estland und einer theoretischen Untersuchung der (post-)sozialistischen Wirtschaft kombiniert haben, um sechs Thesen zu formulieren, die wir für eine dekoloniale Degrowth-Debatte als wesentlich erachten.

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Dennis Eversberg auf dem Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie am 5. Juli 2023

Zusammen mit anderen Wissenschaftler:innen leitet Dennis Eversberg die Ad-Hoc Gruppe „Sozial-ökologischer Transformationskonflikt oder nachhaltige Nicht-Nachhaltigkeit? Konkurrenzen und Komplizenschaften in der sozial-ökologischen Krise“ am 5. Juli 2023 von 11 bis 12:30 Uhr.

Dabei führt er mit Hauke Dannemann von der Wirtschaftuniversität Wien ein Streitgespräch zum Thema „Sozial-ökologischer Transformationskonflikt oder nachhaltige Nicht-Nachhaltigkeit?

Infrastrukturprojekte um die Energiewende sehen sich zunehmend Widerständen ausgesetzt, die sich in der Zivilgesellschaft mitunter unter Befeuerung und Unterstützung durch nationalistisch-autoritäre Kräfte organisieren. Harsche Vorwürfe von Fortschrittsfeindlichkeit und ‚öko-diktatorischer‘ Gesinnung werden auch in der breiteren Öffentlichkeit schnell laut, wenn transformative Forderungen nach einem ökologischen Umbau der Landwirtschaft oder einer Mobilitätswende gestellt werden. Auch jüngere Aktionen des zivilen Ungehorsams der Klimabewegung haben – mitunter gewalttätige – Reaktionen hervorgerufen, die von einem Beklagen von Hysterie bis zur Delegitimierung durch die Behauptung einer Nähe zu terroristischen Praktiken reichen. Neben solchen intentionalen und expliziten Widerständen und Gegenbewegungen zu sozial-ökologischen Transformationsanliegen manifestieren sich unterschwelligere Widerstände auf der Ebene der Persistenz nicht-nachhaltiger Gewohnheiten, Ansprüche und Selbstverständlichkeiten aber auch bei solchen Akteuren, die sich als Unterstützer:innen einer Transformation verstehen.

Wie lassen sich solche Widerstände soziologisch deuten? Zur Beantwortung dieser Frage liegen konkurrierende soziologische Deutungsangebote vor. Strittig ist aktuell etwa, ob es sich dabei um Anzeichen eines zusehends eskalierenden sozial-ökologischen Transformationskonflikts handelt, in dem sich pro- und anti-transformative Kräfte zunehmend konfrontativ gegenüberstehen, oder ob der Fokus auf offene Gegnerschaften nicht eher tiefer liegende Persistenzen und eine übergreifende Bündniskonstellation der nachhaltigen Nicht-Nachhaltigkeit verschleiert. In einem Streitgespräch gehen Hauke Dannemann (IGN, WU Wien) und Dennis Eversberg (Nachwuchsgruppe flumen, FSU Jena) der Tragfähigkeit dieser soziologischen Analyseperspektiven auf den Grund, indem ihre Gegensätze, aber auch ihre analytischen Synergien in den Blick genommen werden.

Vortrag von Martin Fritz im wissenschaftshistorischen Kolloquium am Ernst-Haeckel-Haus der FSU Jena, 22.06.23

Das Ernst-Haeckel-Haus, Jena (Quelle: indeedous/Wikimedia Commons)

Am 22.06.2023 wird Martin Fritz beim wissenschaftshistorischen Kolloquium am Ernst-Haeckel-Haus der Universität Jena einen Vortrag halten mit dem Titel „A cartography of the social-ecological transformation in Germany: Exploring interconnections between classes, mentalities and practices“. Die Ergebnisse der relationalen Analysen der Befragungsdaten von flumen werden vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert.

Vortrag von Martin Fritz und Linda von Faber bei der KSG Erfurt zu „Ungleichheiten im Kontext von Energiekrise und sozial-ökologischer Transformation“, 31.05.23

Am 31.05.2023 präsentierten Martin Fritz und Linda von Faber die Forschung von flumen bei der Katholischen Studierendengemeinde in Erfurt. Sie hielten einen Vortrag zum Thema „Ungleichheiten im Kontext von Energiekrise und sozial-ökologischer Transformation“ und diskutierten anschließend mit den Studierenden über Mentalitäten, Lebensweisen und Möglichkeiten, die doppelte Herausforderung anwachsender Ungleichheiten und ökologischer Krisen zu bewältigen.

Neue Publikation von Jana Holz (2023): The concept of the human-forest relationship (HFR) – Definition and potentials for forest policy research in Forest Policy and Economics

Abstract

Forests are a crucial and contested part of nature. Their management is at the center of policies and conflicts around global sustainability aspirations and potential futures. Human attitudes and practices play major role in these policies and conflicts. This article focuses on the meanings humans attach to forests. These meanings act as drivers influencing activities and decision-making from forest use to governance, and escalation of forest conflicts.

This article sets out 1) to establish and develop the concept of the human-forest relationship (HFR) in order to elaborate on people’s forest-related meanings, and 2) to discuss the potentials of the HFR concept for forest policy and research with a focus on forest conflicts and potential futures.

The HFR concept depicts a reciprocal relationship between humans and forests that is formed as a result of personal experiences, life histories, as well as cultural and societal backgrounds and environmental settings. HFR possesses the future dimension, as the forest-related meanings may be reflected in the expectations that humans connect to the future state of forests. As forests differ from other natural environments ecologically, culturally, politically, and socially, the HFR concept contributes in identifying, describing and analyzing these forest-specific meanings influencing forest policy and management.

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