Abstract des Artikels
In diesem Beitrag untersucht Dennis Eversberg die Dimensionen des sozial-ökologischen Transformationskonflikts auf der Ebene der Lebensweise(n) der Bevölkerung. Anhand von Daten der Repräsentativbefragung „Umweltbewusstsein in Deutschland 2018“ wird gefragt, welche Formen dieser komplexe Gesellschaftskonflikt annimmt, entlang welcher Gegensätze er verläuft und was dies über die inneren Spannungen und Widersprüche der Gesellschaft aussagt. Basierend auf einer multiplen Korrespondenzanalyse der Daten zu sozial-ökologisch relevanten Alltagspraktiken werden drei Konfliktdimensionen unterschieden, die sich an widersprüchlichen Dynamiken expansiver Vergesellschaftung entzünden: Orientierungskonflikte entlang von Tertiarisierung und globaler Arbeitsteilung, sozial-ökologische Verteilungskonflikte zwischen eigentumsförmiger Sozialintegration und Prekarisierung sowie Transformationskonflikte um flexible Sozialintegration und Aktivierungszwänge.
Zum Buch: „Umkämpfte Zukunft. Zum Verhältnis von Nachhaltigkeit, Demokratie und Konflikt“ (Zilles et al., 2022)
Der Klimawandel stellt Gesellschaften weltweit vor gewaltige Herausforderungen. Im Begriff der Nachhaltigkeit scheint ein Konsens darüber, wie mit dieser Bedrohung umgegangen werden kann, kondensiert. Doch die vermeintliche Einmütigkeit kaschiert immer weniger Konflikte darüber, was genau unter Klimaschutz und nachhaltiger Lebensführung zu verstehen ist: Wie und von wem kann das erreicht werden? Und wie verhalten sich diese Bestrebungen zu demokratischen Systemen? 41 Beiträger*innen nähern sich empirisch und konzeptionell den Erzählungen, Vorstellungen und ersten Manifestationen von Zukunft und dem darin implizierten Verhältnis von Demokratie, Nachhaltigkeit und Konflikt an.