Projektauftakt der BMBF-Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss“ (flumen)
Fossile Mentalität am Ende?
Ein Gespräch mit Daniela Gottschlich und Stephan Lessenich über Externalisierung, biobasiertes Wirtschaften und Einstellungswandel
Donnerstag, 10. Oktober // 18 Uhr // Auditorium „Zur Rosen“ (Johannisstraße 13, Jena)
Klimakrise, Artensterben und zunehmende politische Konflikte zeigen: Ein Gesellschaftsmodell, das sich auf die immer weiter beschleunigte Ausbeutung fossiler Ressourcen und auf die Externalisierung der Folgekosten stützt, hat keine Perspektiven mehr – es ist am Ende. Weniger klar ist aber, ob damit auch die fossile Mentalität am Ende ist: jene vorherrschenden Einstellungen, jene von der ständigen Verfügbarkeit großer Mengen von Energie ausgehenden Normalitätsvorstellungen, die sich in der kapitalistischen Moderne auf der Basis einer auf ständig beschleunigter Förderung von Kohle und Öl basierenden Wirtschaft entwickelt haben.
Welche Widerstände setzt diese fossile Mentalität einem Wandel hin zu gerechteren und ökologisch tragfähigen Verhältnissen entgegen – sei es in Form politischer Protestbewegungen oder als Beharrungskraft von Gewohnheiten? Und wie genau müssten sich diese Mentalitäten eigentlich verändern im Übergang von der steigerungsorientierten linearen Durchflusswirtschaft hin zu biologisch basierten Wirtschaften, deren materielle Basis nicht beliebig ausgeweitet werden kann, sondern den natürlichen Begrenzungen zyklischer Stoff- und Energieflüsse unterliegt?
Mit Daniela Gottschlich (diversu e.V. – Institut für Diversity, Natur, Gender und Nachhaltigkeit, Lüneburg, Autorin des Buches “Kommende Nachhaltigkeit”) und Stephan Lessenich (LMU München, Autor des Buches „Neben uns die Sintflut“) diskutieren wir anlässlich des Projektauftakts der BMBF-Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss“ (flumen) https://www.soziologie.uni-jena.de/flumen.htmlam Institut für Soziologie diese Fragen, zu deren Beantwortung die Arbeit der Gruppe in den nächsten Jahren beitragen soll.